Als Interphalangealgelenke bezeichnet man die Gelenke zwischen den Knochen der Fingerglieder, also den Phalangen. Sie verbinden die einzelnen Glieder der Finger miteinander und ermöglichen deren Beugung und Streckung.

Anatomie

Die Interphalangealgelenke sind Scharniergelenke. Sie lassen nur Bewegungen in einer Ebene zu, nämlich das Beugen und Strecken. Die Finger II bis V bestehen jeweils aus drei Phalangen, daher besitzen sie zwei Interphalangealgelenke. Man unterscheidet:

  • Articulatio interphalangealis proximalis (PIP) – das Fingermittelgelenk
  • Articulatio interphalangealis distalis (DIP) – das Fingerendgelenk

Der Daumen hat nur zwei Phalangen, eine proximale und eine distale. Daher besitzt er nur ein einziges Interphalangealgelenk.

Bänder

Die Gelenkkapsel der Interphalangealgelenke wird durch mehrere Bänder verstärkt, die für Stabilität und Führung der Bewegung sorgen.

  • Ligamenta collateralia – seitliche Kollateralbänder, sie sichern das Gelenk gegen seitliches Abweichen
  • Ligamenta collateralia accessoria – zusätzliche Kollateralbänder zur weiteren Stabilisierung
  • Ligamenta phalangoglenoidalia – verbinden die Phalangen mit der palmaren Gelenkplatte
  • Ligamenta palmaria – auch palmare Platte genannt, verstärken die Gelenkkapsel auf der Beugeseite
  • Aponeurosis dorsalis digitorum manus – Dorsalaponeurose der Finger, sie stabilisiert die Streckseite

Funktion

Die Interphalangealgelenke ermöglichen präzise Bewegungen der Finger und sind entscheidend für die Greiffunktion der Hand. Durch das Zusammenspiel von Muskeln, Sehnen und Bändern entsteht ein fein abgestimmter Bewegungsablauf, der sowohl Kraft als auch Feinmotorik erlaubt.